COMMPASS - internationale Jugendbegegnung

COMMunication PASSing barriers

 

Eines der größten LJRMV-Projekte im Jahr 2022 war die Jugendbegegnung COMMPASS. Bereits seit Anfang 2021 wurde sie geplant und vorbereitet. Zwischen dem 5. und 13. August 2022 war es dann schließlich soweit: Auf Schloss Bröllin bei Pasewalk kamen rund 70 junge Menschen aus fünf Ländern zusammen.

 

In erster Linie sollte COMMPASS ein großer Impuls für internationale Jugendarbeit insbesondere in M-V sein. Das Ziel war weitere Jugendorganisationen für internationale Aktivitäten zu motivieren und zu begeistern. Sie wurden zur Mitarbeit eingeladen und es wurden Möglichkeiten geschaffen, um neue internationale Kontakte zu knüpfen. Den teilnehmenden Jugendlichen sollte gerade nach der Corona-Zeit ein eindrückliches Gemeinschafts- und Austauscherlebnis mit nachhaltigen (Lern-)Wirkungen ermöglicht werden. Insgesamt sollte das Projekt Barrieren in Bezug auf Inklusion und Diversität abbauen – schließlich lautete auch das Motto „Kommunikation über Barrieren hinweg“.
Am Freitag, den 5. August trudelten nachmittags und abends die Teilnehmer*innen ein. Sie kamen per Zug aus der Bretagne, per Flugzeug aus Albanien und der Türkei, per Bus aus Polen und auf verschiedenen Wegen aus M-V. Bereits am ersten Abend mischten sich die verschiedenen Gruppen und die Jugendlichen saßen entspannt zusammen.
Am nächsten Tag startete das offizielle Programm, dabei standen insbesondere Kennenlernen und Teambuilding im
Vordergrund. Am Abend wurden die Hauptworkshops vorgestellt, welche das Programm der folgenden Tage prägen sollten. Zur Auswahl standen:
  •  Theater,
  •  Musik,
  •  Tanz,
  •  Experimentelles Schreiben, Land Art,
  •  Do it yourself (D. I. Y.) und
  •  Media (Film und Foto).
Die Hauptworkshops fanden in den kommenden Tagen in der Regel vormittags und zum Teil nachmittags statt. In diesen wurden die Jugendlichen von verschiedenen Trainer*innen dabei begleitet, ihre Botschaften an die Welt auf kreative und künstlerische Weise rüberzubringen. Die Jugendlichen brachten viele eigene Ideen mit, zusätzlich gab es Sonntagnachmittag noch weitere Input-Workshops. Diese drehten sich um die folgenden Themen:
  •  Kommunikation,
  •  Internationale Kooperation,
  •  Globale Gerechtigkeit & Utopie und
  •  Jugendbildung und -beteiligung.
Ein Workshop zu Klimaschutz und vegane Ernährung konnte leider nicht stattfinden. Da das Essen bei COMMPASS überwiegend vegan war, wäre er sicher umso interessanter gewesen. Zum Tagesablauf gehörten neben den Workshops morgendliche Plena, bei denen Tagesablauf und Anliegen der Teilnehmer*innen besprochen werden konnten. An fast jedem Abend fand ein International Evening statt. Dabei präsentierten die einzelnen Gruppen ausgewählte Aspekte aus ihren Ländern. Oft standen Kulinarisches und Tanz im Mittelpunkt und immer ging es sehr spaßig und freudig zu. Kein Wunder, dass diese Abende zu den absoluten Highlights bei COMMPASS zählten.
 
Highlights gab es aber noch weitere:
Wie die Exkursionen nach Sczcecin und Ueckermünde am Dienstag oder der Markt der Organisationen und Ideen am Mittwoch. Auf dem Markt präsentierten sich alle am Projekt beteiligten Organisationen sowie weitere Jugendorganisationen aus M-V, die für diesen Programmpunkt zusätzlich anreisten. Dabei gab es rund 20 Kurzpräsentationen auf der Bühne, etwa 10 Stände und dementsprechend sehr viel Vernetzung. Am Donnerstag folgte der Höhepunkt der Jugendbegegnung. Die Ergebnisse der Hauptworkshops wurden präsentiert. Entsprechend dem prozessorientierten Charakter der Veranstaltung wurde der Ablauf der Ergebnispräsentation erst am selben Tag geplant, aber er war, wie so Vieles bei COMMPASS, total passend und schön. So zauberten die Performances aus Tanz, Theater, Musik und D. I. Y. eine ganz besondere Atmosphäre in die Große Halle von Schloss Bröllin. Neben der Halle, zwischen Bäumen und Gräsern, wurde diese Atmosphäre mittels der Installation aus dem Schreib- und Land-Art-Workshop erschaffen. Zudem konnte am Abend das Ergebnis des Film-Workshops bewundert werden – eine professionelle Dokumentation der Jugendbegegnung! Danach hatten sich alle einen ausgelassenen Abend und das Ausschlafen am nächsten Morgen wirklich verdient. Der Freitag klang mit Feedback und Follow-Up-Ideenn aus.

 

Ein wichtiges Ziel der Jugendbegegnung war es, für verschiedenste Jugendliche sehr inklusiv zu sein. So standen bei den Hauptworkshops ganz unterschiedliche Ausdrucks- und Kommunikationsformen im Vordergrund (Tanz, Theater, Musik etc.), um etwaige Sprachbarrieren möglichst niedrig zu halten. Dieser Ansatz hat sehr gut funktioniert. Darüber hinaus war vorgesehen, auch gehörlose beziehungsweise hörbeeinträchtigte Jugendliche teilnehmen zu lassen. Dafür hätten wir, dank der inklusionsorientierten Erasmus+-Förderung, Gebärdendolmetscher*innen engagieren können. Jedoch hatten sich keine Jugendlichen mit diesem Bedarf angemeldet. Wahrscheinlich müssen sich derartige Angebote des LJR M-V noch weiter herumsprechen. Teilgenommen haben jedoch Jugendliche mit Fluchterfahrung. Diese Zielgruppe erreichen wir inzwischen relativ gut.
Im Rahmen des Projektes wurde zwei Mal per Online-Fragebogen schriftliches Feedback der Teilnehmer*innen eingeholt. Das erste Mal direkt am Ende der Jugendbegegnung und das zweite Mal rund vier Monate nach der Veranstaltung. Bei der ersten Umfrage beteiligten sich 45 der 56 Teilnehmer*innen, bei der zweiten waren es noch 15. Im Mittelpunkt der ersten Abfrage standen vor allem die einzelnen Elemente der Veranstaltung. Dabei gab es fast nur gutes und sehr gutes Feedback. Besonders positiv bewertet wurden: die Zusammenarbeit zwischen Teamer*innen und Teilnehmer*innen, die Workshops und deren Leiter*innen, der gute Programmablauf, Sicherheit und Corona-Maßnahmen sowie die Atmosphäre und die Location. Dabei ist zu betonen, dass Schloss Bröllin eine wirklich wundervolle Lokalität ist und sehr gute, vielfältige Voraussetzungen für ein derartiges Projekt bietet. Lediglich das Essen wurde nicht ganz so gut bewertet, aber manchmal ist es ja auch nicht leicht, den Geschmack aller zu treffen. Mit der Befragung im Dezember sollte ermittelt werden, inwieweit die mittelfristigen Projektziele auf Ebene der Teilnehmer*innen erreicht wurden. Die Antwort darauf ist ein klares Ja! Zu bedenken dabei ist jedoch die geringe Rücklaufquote. Die Befragten gaben aber an, dass COMMPASS ein außerordentlich eindrucksreiches Austauscherlebnis war und sie dabei sehr viel gelernt haben. Das Projekt trug bei ihnen auch maßgeblich zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Verbesserung sprachlicher Fähigkeiten bei. Sie haben die Begegnung als sehr inklusiv erlebt und sind größtenteils noch mit Teilnehmer*innen aus anderen Ländern in Kontakt. Außerdem habe COMMPASS bei ihnen viel Interesse geweckt, um an weiteren Jugendprojekten in den Bereichen Internationales oder Beteiligung mitzuwirken.
Aus der Perspektive des LJR M-V war das Projekt ein großer Erfolg. Die Beteiligten und auch Außenstehende haben es als eine außerordentlich schöne und sehr gelungene Veranstaltung erlebt. Trotz ein paar weniger Bedenken im Vorhinein wurde die sehr gute Durchführbarkeit eines solchen Großprojekts bewiesen.
Das Projekt hat viele neue Kontakte und Verbindungen gebracht, die zum Teil schon für weitere internationale Projekte genutzt werden. Insgesamt hat die internationale Jugendarbeit durch COMMPASS in den LJR-Strukturen einen Zuwachs an Aufmerksamkeit erfahren, gerade jetzt nach der Corona-Zeit. Weitere internationale Maßnahmen entstehen nun aber natürlich nicht von allein. Der LJR M-V wird daher am Ball bleiben und interessierte Jugendvereine nach Kräften unterstützen sowie weiterhin internationale Projekte initiieren. Wir erwarten, dass andere Partner*innen, insbesondere aus Politik und Verwaltung, mitziehen.   
 

 

 

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